Artikel im Wochenblatt

Im Mai 2017 berichtete das Wochenblatt über unsere Sprachmittler und deren Ausbildung. 

Unterstützung von Beginn an
Die ersten Sprachmittler haben den IHK-Lehrgang erfolgreich abgeschlossen.

Mainz (red) - Die ersten Absolventen des Projekts "Ausbildung von Sprachmittlerinnen/Sprachmittlern mit IHK-Zertifikat" haben den Lehrgang erfolgreich abgeschlossen und jetzt ihre Zeugnisse erhalten. 

Die 17 zertifizierten Frauen und Männer unterstützen künftig zugewanderte Menschen, die noch kein oder nur wenig Deutsch sprechen, bei Kontakten mit Behörden, Arztpraxen oder Institutionen wie Kitas oder Schulen indem sie dolmetschen und - falls erforderlich - bei kulturellen Unterschieden vermitteln. "Sie werden dazu beitragen, dass die zugewanderten Menschen, zumeist Flüchtlinge, von Beginn an Unterstützung erfahren, sich willkommen und verstanden fühlen. Sprachmittlung ist der erste Schritt zur Integration, denn ohne Kommunikation gelingt Integration nicht", würdigte Integrationsministerin Anne Spiegel das künftige Engagement der Sprachmittler. 

Besondere Bedeutung kommt dem neuen Zertifikatslehrgang zu, der in wesentlichen Teilen vom Integrationsministerium finanziert und von der IHK für Rheinhessen und der Volkshochschule Mainz durchgeführt wurde, weil er zur Professionalisierung der Sprachmittlerdienste beiträgt. "Aus Sicht der Wirtschaft kann der Zuzug von Flüchtlingen langfristig ein Baustein sein, um die Fachkräftelücke zu schließen. Die Ausbildung und Arbeitsaufnahme von Flüchtlingen macht aber nur Sinn, wenn die Bewerberinnen und Bewerber über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen und sich im neuen Lebensumfeld orientieren können", erläutert Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer der IHK für Rheinhessen.

"Ich wünsche mir, dass die ausgebildeten Sprachmittler viele Neuankömmlinge unterstützen können, und dass viele Mainzer Institutionen auf die Leistungen dieser Experten zurückgreifen können", erklärte der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling. Der Direktor der Volkshochschule Mainz, Christian Rausch, wies auf die große Leistung der Lehrgangsteilnehmer hin, die sieben verschiedene Herkunftssprachen haben, darunter Farsi, Arabisch, Türkisch und Bulgarisch: "Ein halbes Jahr lang berufsbegleitend einen Lehrgang auf einem solch hohen Niveau zu absolvieren, sich mit juristischen Fragen, dem Funktionieren von Verwaltung auseinanderzusetzen und intensiv Dolmetsch- und Übersetzungstechniken zu trainieren, ist eine Leistung und zeigt enormes Durchhaltevermögen und beeindruckende Motivation."

 

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